Donnerstag, 29. September 2011

Berlin, sonnig, die Pappe hält.

Nu ist die Wahl in der Reichshauptstadt schon 11 Tage her und immer noch baumeln Wahlplakate von den Laternen. Ich bin viel zu faul, um nachzuchecken, ob die Grinsefressen, die da noch hängen, ihren Job verloren haben oder nicht.

Wie immer, hängt der Dreck der NPD am längsten. Ich hoffe doch sehr, daß es da ein städtisches Vermüllungsverbotsanordungsverfahreneinleitungsformular gibt, das irgendein Amtsstubenstuhlausfüller auszufüllen hat, damit der Papprotz verschwindet.

Außerdem: liebe Grüne, Wahlplakate, die bereits nach 14 Tagen deutlich verblassen (Ökodruckerei? Wasserfarben? Reggio/Montessori/Waldorf-Fingerfarben?), sehen einfach Scheiße aus. Wenn ihr schon unzerstörbare Plastikbinder benutzt - werden die auch wieder eingesammelt, kleingehäckselt und beim nächsten Parteitag dem Müsli untergemischt, damit alle was davon haben?

fragt sich der

Heizpilz

Donnerstag, 22. September 2011

Papa in urbe Cölln

Vorschlag: die Kosten für den Papstbesuch (plus Zinsen) werden mit der nächsten Einkommenssteuer mit allen Katholiken abgerechnet.

Übrigens: Derzeitiges Vermögen der Katholischen Kirche weltweit: rund 500 Milliarden Euro.
Goldvermögen der Katholischen Kirche weltweit: 18 Milliarden Euro.
Indirekte Beteiligung des Vatikans an der US-Rüstungsindustrie über die Vatikanbank und Beteiligungen an zahlreichen US-Banken: 2,5 Prozent.
Anteil an der Finanzierung Katholischer Kindergärten z.B. in Baden-Württemberg: 7 Prozent.
93 Prozent zahlt der Steuerzahler. Seltsamerweise geht städtischer Grundebesitz bei jeder Eröffnung eines katholischen Kindergartens automatisch auf die katholische Kirche über. Vielen Dank liebe Weimarer Republik, die du dieses seltsame Gesetz 1919 festgenagelt hast und danke, liebe Grundgesetzverfasser, die ihr das unverändert übernommen habt. Wäre es nicht langsam an der Zeit, das mal zu ändern?

Die Katholische Kirche ist nach wie vor größter Immobilienbesitzer weltweit, gefolgt von der Evangelischen Kirche mit 325.000 Hektar hier im Lande(eigene Angaben).


Die Zahlen zur Römisch-Katholischen Kirche, die überall im Web zu finden sind, machen einen schwindelig.
http://www.humanistische-union.de/themen/srw/huschrift18/anhang/antwort_der_bundesregierung/




Meine Oma hatte einen seltsamen Spruch drauf:
"Ich bin eine alte Frau, gib mir eine Pistole und ich knalle ihn ab." (Das hat sie aber auch gesagt, als Strauß Bundeskanzler werden wollte.)
Ach Oma, das hätte nix genützt. Die Welt ist voller dummer Menschen und wird es immer sein.

Bis zu dem Tage, wo wir den Planeten verlassen, dann bleiben die Dummen zurück. (Hoffentlich)

Dienstag, 20. September 2011

Alles vorbei, Tom Dooley.

So, die Wahl ist gelaufen.


Das Rätsel bleibt.

Wer ist diese follikel-herausgeforderte junge Frau, die sich auf diesem Wahlplakat entblödet, den Henkel von hinten anzuschmachten?

Geholfen hat es nix. Na sagen wir- es war nicht GANZ umsonst für die Christen.
Immerhin kommt nu der Papst. Hoffentlich sagt der Henkel artig danke bei Papa Ratzi.
Und der Pabst verteilt kostenlos Lüfter? Ich kapier's nicht so richtig.

Sonntag, 11. September 2011

Die drei Muskeltiere

The three Musketeers von Paul W.S. Anderson.

Aus der beliebten Kategorie: Filme, bei denen 3D ABSOLUT überflüssig ist. Anderson und sein Cutter müssen sich andauernd die Haare gerauft haben, weil ihnen das dämliche 3D die Schnittfolgen versemmelt hat, was stellenweise zu Jumps Cuts, holprigen Anschlüssen und steifen Gegenschüssen geführt hat. Nein nicht alles was frontal ins Blickfeld ragt, muss man auch dem Publikum pseudodreidimensional in die Fresse drücken. Das ist ein kapitaler Irrtum. Das hilft nicht. Im Gegentum. Bei aller (nahezu japanischer) Bildbrillianz - so spannend sind die Dekolleté-Poren von Frau Jovovich auch nicht. Alles wirkt visuell steif und gestelzt und platt. CGI- Übergänge, immer wieder sinnfreie Slomo und Speedups sind alles nur krampfhafte Bemühungen, um alles irgendwie auf Geschwindigkeit zu trimmen.  Aber - bloss nicht die Kamera zu viel bewegen, weil das Publikum sonst kotzen muss. Die 2D- Fernsehfassung in zwei, drei Jahren wird gruselig aussehen.

Und ein zehn Meter langes Kanälchen mit Knick reicht auch nicht, um sämtliche Wasserszenen in Venedig abzuhandeln, auch wenn man hier und da eine Treppe aus dem Bild nimmt und die eine oder andere Wand verschiebt. Hat die Bühnencrew in Babelberg nicht genug Budget bekommen oder sind die Studios in Potsdam derart eingeschrumpft, dass es zu mehr nicht gereicht hat? Ganz nebenbei: Gondolas, die in der Mitte durchbrechen, weil man mit Anlauf mitten draufhopst, sinken normalerweise.

Sehr schön das Zitat aus der Richard-Lester-Verfilmung. In der Kampfszene im Klosterhof (4 gegen 40) tauchen sogar das Baugerüst und der Kran aus der 1973er Fassung auf, ebenso wie in der 90er - Jahre Version.

Wenn man dann in den aufwändig zugemüllten, mittelalterlichen Gassen den Blick von den hübschen Regenrinnen und Regenrohren nicht wenden kann, dann wurde mal wieder gespart, gell?

Und am Ende die ganze Geschichte ins Happy-End zu zwängen, wirkt auch ein wenig hilflos. Sind US-Teenies wirklich so hirnlos, dass sie nur Happy-Ends verdauen können?

"Für Bernd" ziert am Ende die Credits. Okay. Ob Bernd Eichinger auch mit dem Film insgesamt zufrieden gewesen wäre? Ich glaube nicht.

Heißes Pflaster im Kiez

Sonntag, 29 Grad, kein Schatten. Rolle im Schritttempo eine steile Kiezstraße hinunter, vor mir schlingert eine junge Frau in Schlangenlinien auf ihrem Hollandrad ebenfalls den Berg hinab. Hintendran am Rad hängt eine ach so beliebte rollende Todesfalle für Kleinkinder, ein lustig bunter Anhänger. Drinnen klammert sich ein ebensolches Kleinkind fest.

Warum die Frau sich im schätzungsweise fünften Gang abstrampelt, anstatt einfach den Berg hinunter zu rollen, wie alle anderen, ist mir schleierhaft.

Cool bleiben, mal abwarten, was passiert. Die junge Mutter fällt fast vom Rad, bis sie auf die Idee kommt, einnen niedrigeren Gang einzulegen und siehe da, nu klappts auch mit dem Strampeln. Nur das mit den Geradeausfahren, hat sie noch nicht so richtig im Griff.

Ich habe Zeit.

An der nächsten Straßeneinmündung bleibt sie mitten auf der Straße stehen und starrt mit offenem Mund in die Luft. Wohlgemerkt - in die Luft. Vielleicht holt sie nach dieser Anstrengung einfach nur Luft oder kommuniziert mit dem großen Gasförmigen, wer weiß. Ich harre der Dinge und bleibe etwa vier Wagenlängen, mehr als 10m hinter ihr stehen. Nach ungefähr 30 Sekunden dreht sie sich um und beginnt, mich unflätig zu beschimpfen.

Ich lehne aus dem Fenster, und frage, ob ich ihr bei irgendwas helfen kann. Als Antwort brüllt sie nur "Arschloch!" Worauf ich sie hinweise, dass man heute unter bestimmten Bedingungen seinen Namen ändern könne, damit ihr Kind nicht mit so einem seltsamen Namen durch die Welt tapern muss.

Ein Elternführerschein wäre eine feine Sache, würde ich sagen.

Es ist heiß.