Donnerstag, 3. November 2011

Land, Captain, Land!

Nach drei Tagen auf der endlos scheinenden Dünnpfiff-See und mäßig erhöhter Temperatur, völliger Appetitlosigkeit und Frust darob, war die HMS Heizpilz schon nach der ersten Nacht um fast 4 Kilo leichter. Der Käp'n lag in seiner Koje, dumpf brütend ob des Schwachsinns, der ihm aus dem Fernseher entgegenbrazzelte, dann doch lieber poofen. Schlaf, süßer Schlaf, vielleicht lockt gar ein holder Traum?

Mist, muss schon wieder raus auf Deck, die alte Kalebasse leeren, immer zur vollen Stunde, man könnte die Uhr danach stellen. Druckreduzierung im Röhrenwirrwarr des Abwassersystems tut halt Not, sonst dräut Unheil bis hin zum kompletten Segelwechsel. Und das im Dunkeln, wenn andere, rechtschaffenere Leute schlummern. Käp'n Heipilz hätte was drum gegeben, mit vollem Herzen laut "so ein Scheiß!" ausrufen zu können, ging aber leider nicht.

Die Vermutung, dass die Apfelbrause, die er oben nachfüllte, nach kurzem Zwischenaufenthalt in den Stauräumen sich gleich wieder nach draußen schlich, verdichteten sich im Laufe der windstillen Nacht. Vielleicht lag es aber auch nur am Fieberwahn. Der Medicus an Bord lockte mit den Versprechungen von sagenhaften Vorteilen beim Verzehr von Loperamid-Atzung. Und siehe da: Druckabfall im ganzen System, über viele Stunden. Trallala! Jetzt hofft der Käp'n auf mehr Land.

Mehr Land! Jetzt!

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